| Passwort vergessen?
Bleifreiumbau??
  •  
 1
22.04.12 22:55
JAT 

Bleifreiumbau??

lese des öfteren was wegen bleifreiumbau, mich würde interesieren was da gemacht wird??

die Falcone hat ja bekanntlich einen alukopf, beim alukopf sind ja stahlventilsitzringe drinnen und die ventilführungen sind ja auch aus messing oder son zeugs.
meiner meinung brauchts da keinen umbau mehr, fahre schon ewig ohne bleizusatz rum das ventilspiel ist immer gleich, also arbeitest sich das ventil nicht in die sitzringe ein, also wozu das ganze??

nur die auslassventilführung hatte jetzt ein wenig spiel.

Grüße

Johann

Johanns Daheim
www.holzleiten.com

23.04.12 13:37
oktoberjan 
Re: Bleifreiumbau??

Hallo Johann,

das ist wohl auch so eine Glaubensfrage. Wenn wie bei deiner Maschine alles OK ist - gut.
Ich habe den Umbau machen lassen weil alles im Eimer wahr also egal und beruhigt mein Gewissen.
Solange sich das Ventielspiel nicht verändert würde ich nix machen, wenn die Führung ganz hin ist
kann man ja immer noch überlegen...

Gruß, Jan

23.04.12 18:00
dirk 
Re: Bleifreiumbau??

Hallo zusammen,

ich hab das Thema kürzlich mit einem befreundeten Maschinenbauingenieur diskutiert.

Wenn ich die ?bleifrei Problematik? richtig verstanden habe geht es um folgendes:

Eigentlich diente das ?Blei? zur Erhöhung der Klopffestigkeit.
Nebeneffekt der Bleialkyle war, dass die Ventilsitzringe nicht gehärtet werden mussten.

Mit Einführung des verbleiten Benzins war eine Härtung der Sitzringe nicht mehr notwendig und entfiel aus Kostengründen bei den meisten Motorenherstellern.

Betreibt man nun einen Motor der ungehärtete Ventilsitzringen hat mit bleifreien Benzin kann es zu Microverschweißungen zwischen Ventil und Ventilsitzring kommen.
Wenn das Außlassventil rotglühend ist und die Ventilsitzringen ungehärtet sind kann es bei jedem Schließen des Ventils zu einer kurzfristen Verschweißung kommen. Beim nächsten Öffnen des Ventils wird diese Verschweißung wieder auseinandergerissen und dabei kommt es zu einem minimalen, mikroskopischen Materialverlust, im Klartext: das Ventilspiel wird dann mit der Zeit kleiner ? und irgendwann ist mit dem Ventileinstellen dann Schluß.

Mit verbleiten Benzin passiert das nicht, denn das ?Blei? hat die Wirkung eines Backblechpapiers, es legt eine ?Trennschicht" auf den Ventilsitzring bzw. dem Ventil und verhindert diese Verschweißung.

Leider gibt es keinen Memoryeffekt, d.h. nach einigen Tankfüllungen bleifreien Benzins sind die Sitzringe wieder ungeschützt.

Ob die angebotenen Zusätze ein vollwertiger Ersatz für verbleites Benzin sind ist wohl auch unter Fachleuten umstritten. Diese Zusätze basieren auf Kalium- oder Natriumbasis und die ?Trennwirkung? ist lang nicht so hoch wie bei Blei.

Die o.g. Microverschweißung erfolgt natürlich nur bei sehr hohen Temperaturen. Ich bin gestern ein gutes Stündchen mit meinem Falken durch die Gegend getuckert, Landstraße, so meistens um die 80 km/h, die Öltemperatur lag deutlich unter 80°.

Ich denke wenn man nicht ständig am Drehzahllimit fährt und eine Zusatzzylinderkopfschmierung hat (die die Kipphebel nicht nur schmiert, sondern auch die Ventilschäfte kühlt) sollte man sich keine zu großen Sorgen machen. Anderseits kostet ein Bleizusatz auch nicht die Welt, liegt unter 10? für mehr als 1000 km und gibt ein ruhigeres Gewissen. Manche schwören auch auf Obenöl oder beides.
Ich jedenfalls kipp natriumbasierten Bleifreizusatz in den Tank ? sicher ist sicher.

Stets Gripp am Vorderrad
dirk

Zuletzt bearbeitet am 17.11.12 23:27

 1
Ventilsitzringen   Microverschweißungen   auslassventilführung   Materialverlust   stahlventilsitzringe   Maschinenbauingenieur   natriumbasierten   Bleifreiumbau   Ventilsitzringe   mikroskopischen   Motorenherstellern   Ventilsitzring   Verschweißung   ventilführungen   Zusatzzylinderkopfschmierung   Klopffestigkeit   auseinandergerissen   Ventileinstellen   Microverschweißung   Backblechpapiers