Ölkreislauf |
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05.08.11 20:00
Harald
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Re: Ölkreislauf- dubioser Verschleiß
In deinem hervorragenden Beitrag zum Ölkreislauf der Nuovo Falcone tauchen zwei Sätze auf, zu denen ich etwas sagen will.
"Dubioserweise laufen die Gehäuse fast nicht ein. Dubioser weise läuft der Zapfen an der Kurbelwelle mehr ein, Bild 17, wie die weichere Aluminiumbüchse."
Die von dir gemachten Beobachtungen sind richtig. Nur dubios ist das nicht. Was passiert an den Stellen, an denen das weichere Material für Verschleiß an dem härteren sorgt?
Ich will das nur an den Wellen der Ölpumpe verdeutlichen. An allen anderen Stellen ist der Vorgang gleich. Zwischen den Wellen und dem Gehäuse fließt Öl. Das Öl enthält Abriebpartikel aus den verschiedensten Stellen im Motor, z. B. Teile der Stößel, die bei Pitting-Bildung entstehen. Diese Teilchen sind zum Teil sehr hart und werden von den Stahlwellen in das weiche Aluminium gedrückt und verbleiben zum Teil dort. Das wiederholt sich laufend und die Oberfläche der Bohrungen für die Wellen wird zum Schleifmaterial.
Das selbe Phänomen (das gar keines ist) hat man ja auch bei Schmirgelleinen. Hartes Material in weiches eingebettet. Oder beim Polieren: hartes Material eingebettet in die weiche Schwabbelscheibe.
Und mit dieser Methode kann ich mit weicher Polierwatte und hartes Material enthaltender Politur harten Lack bearbeiten. Ich kann sogar mit Watte gehärteten Stahl bearbeiten.
Ich hoffe, dass jetzt das Dubiose - zumindest in den von dir angeführten Stellen - nicht mehr dubios ist.
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06.08.11 11:03
Harald
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Re: Ölkreislauf
Sebastian: Ein guter Ansatz. Nur müsste man dann in der ausgelaufenen Buchse nicht fühlen können, dass die Oberfläche ungewöhnlich rau ist? (Möglicherweise ist sie das auch, ich hatte noch keine in der Hand)
Und es stellt sich wieder mal die obligatorische Frage ob das dann ein generelles Problem wegen des fehlenden Ölfilters ist, oder das eher nur als Folgeschaden auftritt wenn bereits ein anderes Teil mit der eigenen "Zerspahnung" angefangen hat. Meiner Meinung nach wird meistens zu wenig Ursachenforschung betrieben, es wird dann ein defektes Teil getauscht ohne überhaupt zu wissen warum es kaputt ging..
Nein, nein, das fühlt man nicht. Das sind wirklich winzige Teilchen, die aber mit der Zeit und zigtausenden von Umdrehungen der Wellen ihr schmutziges Werk verrichten. Rechne dir mal aus wie viele Kurbelwellenumdrehungen rum sind, wenn das Motorrad 50.000 km auf der Uhr hat.
Ich kann es nicht beweisen, aber wenn mann bedenkt, dass bei der Falcone Motor, Getriebe und Kupplung alle im selben Öl laufen, überall Abrieb ist und es dann keinen Filter gibt - es muss entsprechenden Verschleiß geben.
Aber grau ist alle Theorie ...
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